"Normalerweise bin ich nicht mit so vielen Leuten auf meiner Sommertour unterwegs", stellt Bürgermeister Helge Zychlinski bei der Begrüßung fest. Ihn begleiteten Christine Karrasch, Dezernentin für Umwelt, Planung und Bauen der Region Hannover, und Rike Arff von der Klimaschutzleitstelle der Region. Mit dabei waren auch Ortsbürgermeisterin Susanne Brakelmann, Wirtschaftsförderin Antonia Hingler sowie Heinz Linne und Ursula Schwertmann. Der Betrieb gilt als echtes „Leuchtturmprojekt” in Sachen Klimaschutz und energetische Quartierssanierung eines Handwerksbetriebes. Der Auflauf im Gewerbegebiet in Bissendorf hatte einen guten Grund: Anfang des Jahres zog die Tischlerei Biesel, Arbeits- & Wohnwelten von ihrem angestammten Standort in Langenhagen in die Wedemark.
„Eine kleine, feine, klimaneutrale Tischlerei, das war dabei meine Vision”, beschreibt Miachel Biesel sein Projekt. Und dieser Gedanke floss auch in die Planungen ein. Ein spezialisierter Planer wurde eingeschaltet, der auch sämtliche Mitarbeiter des Unternehmens aktiv in die Gestaltung einbezog. So konnten Arbeitsabläufe optimiert und mit Umweltschutzaspekten vereint werden. Eine Wärmepumpe mit Betonkernaktivierung sorgt für angenehmes Klima im Sommer und im Winter, LED-Leuchtelemente mit Tageslichtsensoren für die richtige Beleuchtung und ein Großteil des Betriebsstromes
für den Maschinenpark wird über die Photovoltaikanlage bezogen. Bei der Beleuchtung
wird das Tageslichtes durch eingebaute
Oberlichter genutzt, die Außenhaut des Metallbaues ist
zusätzlich gedämmt und die Fensterfronten haben eine
Dreifachverglasung. Die in der Lackierhalle und durch die Absauganlage im Späneturm erzeugte Wärme wird per Wärmetauscher ausgenutzt.
Da so ein Vorhaben für ein Unternehmen dieser Größe einen immensen finanziellen Aufwand bedeutet, habe er sich nach Fördermöglichkeiten umgeschaut, erzählt Michael Biesel. Umso mehr habe es ihn gefreut, dass seine Bewerbung um Fördermittel von der Region Hannover für die klimaneutrale Ausstattung
seines Neubaus erfolgreich gewesen sei. "Gerade Handwerksbetriebe haben noch nicht verinnerlicht, dass auch sie ihren Betrieb klimaverträglich führen können", erklärte Christine Karrasch beim Termin. "Deshalb haben wir uns über diesen Antrag sehr gefreut. Dies ist ein wirklich schlüssiges Konzept, dass es wert war, als Leuchtturmprojekt von uns gefördert zu werden." Sichtlich zufrieden überzeugte sie sich bei dem Termin über die konforme Verwendung der rund 53.000 Euro Fördergelder.