“Die Bahn hat eine Bombe platzen lassen”, kommentiert Bürgermeister Helge Zychlinski das gestrige Gespräch zu einer möglichen ICE-Trasse zwischen Hamburg und Hannover durch den Brelinger Berg und das Moor. Er hatte die betroffenen Ortsbürgermeister, die Bürgerinitiative Brelinger Berg und die Bahn für Montag, den 10. Mai eingeladen, um über die drohende Streckenführung durch diese wertvolle Landschaft zu sprechen. Alle waren auf eine harte Diskussion vorbereitet. Doch schon nach der ersten Darlegung der Argumente durch die Wedemärker Delegation, verkündete die Vertretung der Bahn das Unerwartete: Die Streckenführung durch Berg und Moor werde nicht weiter verfolgt. Stattdessen konzentrierten sich die Planungen auf eine Trasse östlich an der BAB 7 entlang.
“Das war in der Klarheit für uns alle überraschend”, freut sich Helge Zychlinski. “Damit sind die ganz katastrophalen Folgen für unser Naherholungsgebiet und die Moorlandschaft von Tisch.” Der Bürgermeister hat auch ausgemacht, wer einen großen Anteil am Erfolg hat: “Besonders der Bürgerinitiative übermittle ich ein großes Kompliment für ihre Arbeit. Herausragend war die fachliche und sachliche Haerangehsweise der engagierten Menschen in der BI.”
Die Gemeinde Wedemark bekenne sich zur Verkehrswende und der Notwendigkeit, den Bahnverkehr weiter zu stärken, macht Zychinski klar. “Wir werden uns von der Bahn allerdings sehr genau erläutern lassen, wie die mögliche neue Trasse beplant wird. Das haben wir gestern sehr deutlich adressiert. Wir bleiben dabei: Ausbau vor Neubau!” Denn “bei aller Freude über die Abwendung der wirklich großen Katastrophe” werde der Diskussionsprozess jetzt nicht leichter, schaut der Bürgermeister nach vorne.
Weiterhin werde er mit den Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen der betroffenen Kommunen im engen Austausch bleiben und für eine gemeinsame Haltung eintreten. Auch die Zusammenarbeit mit der Region Hannnover und dem Sprecher der Alpha-E-Kompromissvariante, Dr. Peter Dörsam, Samtgemeindebürgermeister von Tostedt, werde aktiv weitergeführt – die nächsten Videokonferenzen seien bereits geplant. Und natürlich werde es eine öffentliche Beteiligung geben, wenn die Pläne Diskussionsreife hätten. “Den Bahnvertretern haben wir deutlich gemacht, dass es schwer nachzuvollziehen ist, wie die Kommunikation bisher gelaufen ist”, fügt Zychlinski hinzu. Gemeinsam soll nun an einer tragfähigen Lösung gearbeitet werden.